Anleitung zum schöner Trinken
Eines der großen Mysterien des Lebens ist die Frage, warum sich manche Informationen in meinem Kopf einbrennen, während sich andere, durchaus sinnvollere, verflüchtigen und in nichts auflösen. Als ich einmal mein altes Kinderzimmer entrümpeln musste, hielt ich alte Schulbücher in den Händen, blätterte durch die Seiten und dachte die ganze Zeit, wo bitte ist dieses Wissen hin? Das habe ich doch alles mal gelernt. Darüber habe ich Klausuren und Klassenarbeiten geschrieben. Wie Photosynthese genau abläuft, die physikalischen Eigenschaften der Alkane, überhaupt alles aus dem Chemieunterricht, die Hintergründe des dreißigjährigen Krieges und der Bellum Gallicum. Was ist geblieben? Fragmente. Und teilweise noch nicht einmal das.
In dem Fachgebiet, das noch nicht einmal als „unnützes Wissen“, wie von der Business Knigge empfohlen, durchgehen würde, sondern schlicht und ergreifend nur sinnlos ist, bin ich groß. Habe ich mir gemerkt. So ist die weltbewegende Neuigkeit, die ich vor mindestens fünf Jahren mal in irgendeiner Frauenzeitschrift gelesen habe, dass Gisele Bündchen ihre Schönheit dem Trinken von Kokoswasser verdankt, immer noch präsent. Wahrscheinlich für den Rest des Lebens.
Leider schmeckte mir Kokoswasser noch nicht einmal sonderlich. Was auch daran lag, dass es nur so richtig gut gekühlt, gut schmeckt. Aloe Vera-Saft schmeckt hingegen weder gekühlt noch mundwarm. Eigentlich nie. Soll aber auch schön machen. Stand in keinem Schulbuch, sondern in den Frühjahrstipps der Elle. Habe ich mir auch gemerkt.
Immerhin einmal hat sich dieses Wissen nun jedoch als nützlich erwiesen. Nämlich als ich auf der Suche nach weiteren Einsatzmöglichkeiten der Wassermelone war. Sattgegessen an der Suppe war ich. In gebratener Form wurde als nette, aber einmalige Erfahrung verbucht, jeden Tag Salat geht auch nicht und so bin ich auf diesen Drink gestoßen. Der Aloe Vera Zweig gab dem ganzen so eine verrucht Bloody-Mary-Note. Das gefiel mir auf Anhieb. Dass dann noch Aloe Vera und Kokoswasser drin sind und es damit so en passant noch gut fürs Äußere ist, war dann das I-Tüpfelchen.
Die Formulierung sich schön trinken bekommt so eine völlig neue Bedeutung.
Schöner Drink – schöner trinken
[hier entdeckt]
* 1/4 kernlose Wassermelone
* 1/4 frische Ananas
* 1/2 Tasse Kokoswasser
* 1/4 Tasse Aloe Vera Saft
Kann man es ein Rezept nennen, wenn die einzige Aufgabe darin besteht alle Zutaten in den Mixer zu schmeißen und auf den Pürierknopf zu drücken? In diesem Fall ist aber wirklich nicht mehr zu tun. Wer es elaborierter möchte, kann noch einen Aloe Vera Blatt aufschneiden und das Mark reingeben. Ich habe den fertigen Saft genommen und das Blatt nur zur Deko genommen.
Fertig. Trinken. Schön sein. Wissen, dass man es sowieso ist. Die exakten Machtverschiebungen, die zum dreißigjährigen Krieg führten, recherchieren. Cheers.
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Pssst, das ist keine Aloe Vera, das ist Bogenhanf ;)! Macht sich aber auf jeden Fall gut in deinem Getränk. Und mit Wassermelone schmeckt alles :D!
Liebe Fee, wie herrlich!
Dann ist mir einiges klar. Zum Beispiel, warum ich aus diesem Stil nichts „Fleischiges“ rauskratzen konnte. Das hätte zu schlimmem Bauchweh führen können. Das hat man davon, wenn das Pflanzenwissen gering und der grüne Daumen nicht existent ist. Liebe Grüße, Stephanie
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