9. Juli

Ausbruch

Über die Wut: Der Psychoanalytiker Arno Gruen formulierte einmal die These, dass für menschliche Ohren Babygeschrei so schwer auzuhalten sei, weil wir diese Ungeheuerlichkeit, dass ein kleines Wesen sein Unwohlsein und Nicht-Gefallen an dieser Existenz und Welt einfach so frei herausbrüllt nicht ertragen. Es ist das schlichte Ungehaltenensein, das im so großen Gegensatz steht zu der Beherrschtheit von uns Erwachsenen steht. Der Kraftaufwand ist ähnlich groß, nur leiten wir ihn anders um. Wir verwenden die Energie nicht um lauthals zu schreien, sondern um die Zähne zusammenzubeißen und uns nicht so anzustellen.

 

4 Responses

  1. kormoranflug sagt:

    Ein Nichtgefallen an der Existenz der Welt? Darüber werde ich nachdenken.

  2. Slo sagt:

    Interessante These ….
    Schöne Sommerwoche (ohne Wut), Slo

  3. Minon sagt:

    Laut zu schreien wäre manchmal die bessere Alternative !
    Habt eine schöne Woche im Sinne von : do what you love, love what you do !
    Grüße, Minon

  4. Anke sagt:

    Meine Gesangslehrerin hat mir mal gesagt, als ich mich nicht an die hohen Töne rangetraut habe, denn dafür muss man ja laut werden und sich Platz nehmen, was mich sehr viel Überwindung gekostet hat, dass ich an Babygeschrei denken soll. Die machen das einfach, laute und hohe Töne zu produzieren, ohne irgendwelche blöden Hindernisse, die man sich als Erwachsene aufbaut. War ein guter Tipp.

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