Da sein. Nicht nur anwesend.
Es war in New York. Vielmehr ich war in New York. Und wer in New York ist, für den ist die Moma Pflichtprogramm. Ich wusste schon, was ich sehen wollte, hatte mich schon darauf gefreut meinen geliebten Matisse endlich in echt zu sehen und – ich gebe es zu – mich auf den Museumshop gefreut, der einfach großartig ist. Und dann stand ich auf einmal in einem großen Raum, durch weißes Plastikband aufgeteilt. In der Mitte ein Tisch, zwei Stühle auf jeder Seite und auf einem sitzt eine Frau in einem roten, bodenlangen Kleid: Marina Abramovic. Deren Name sagte mir damals noch nicht wirklich etwas. Die Künstlerin selbst saß dort den ganzen Tag auf einem Stuhl und jeder, der wollte, konnte sich ihr gegenübersetzen.
Ich war in New York. Es gab so viel zu sehen. Aber nichts fiel mir schwerer als mich loszureißen von dieser Frau. An der Ballustrade zu stehen und ihr zuzusehen beim Sitzen, die Besucher zu beobachten und diejenigen, die sich ihr gegenübersetzen – das alles hatte eine Faszination und eine Präsenz, die ich nicht in Worte fassen kann. „The artist is present“, so hieß passenderweise die Ausstellung.
Erst viel später habe ich nachgelesen, dass sie eine der ersten Performance-Künstler überhaupt war. Habe diese bewegende Szene gesehen, in der sie auf ihre ehemalige große Liebe trifft. Viele Jahre später habe ich dann von diesem Film gehört. Und ich wusste eines: Den muss ich sehen.
Nichts Leichtes und Gefälliges. Aber er macht ihre Arbeit verständlich und meine Faszination für sie noch größer. Diese Radikalität mit der sie Kunst, ihre Kunst lebt, die berührt mich. Eine Leidenschaftliche, eine Radikale und vielleicht dadurch eine sehr Präsente. Es ist ein Film, es ist nur ein Film, aber auch mehr und er hält, was der Titel verspricht: Die Künstlerin ist präsent.
Ich beneide dich ein bisschen, dass du dort warst. Ich hatte einiges in der Uni über sie gehört, hab sie als Künstlerin allerdings erst durch den Film besser verstanden. Der beste Film über einen Künstler, den ich je gesehen habe!
danke. füR den tipp.
Oh wie gerne wäre ich auch da gewesen! Eine so grandiose Aktion in unserer schnellen, hektischen Zeit…liebe Grüße
Es war nur Zufall, dass ich gerade zu dieser Zeit dort war. Erst da habe ich sie entdeckt. Vorher im Feuilleton überlesen. Aber der Film, der lässt es ein wenig erspüren.
Das fand ich auch.
klingt, als sollte man sich mit ihr definitiv mal beschaeftigen.
und new york, hachja.
Hach Tina. Cantuccini backen oder Pasta machen, einen Wein auf und dann die DVD gemeinsam sehen. Gerade nur so dran gedacht. Wären da nicht diese paar zehntausenden Kilometer.
oh ja, waer das nicht fein. oder sich auf halber strecke in new york treffen.
Uff! Was für eine Szene! Ich hab gleich losgeheult wie ein Seehund… Großartig. Danke!
Ich wünschte, ich hätte ohr gegenüber sitzen können.