vom Festhalten
Fotografie möchte den Moment festhalten und bewahren. Bewahren für alle Zeit. Und wenn die zu Ende geht, dann bekommt dieses Festhalten eine ganz eigene Bedeutung.
„Gärtners Reise“ von Sibylle Fendt hat festgehalten. Und es ist eines dieser eindringlichen Bildbänder, die Bilder hinterlassen, die einen nicht loslassen. Die Fotografin begleitet Lothar und Elke Gärtner auf einer Reise mit dem Wohnwagen. Es wird ihre letzte sein, denn bei Elke Gärtner wurde eine schwere Form von Demenz diagnostiziert. Ihr Leben lang waren sie gemeinsam mit dem Wohnmobil durch Europa gereist. Nur das Baltikum. Das hatten sie noch nicht gesehen. Die Fotografin Sibylle Fendt hält Bilder fest, die so eindringlich, so nah sind und dabei immer respektvoll bleiben. Sie touchieren diese Angst vor dem Altern, dem nicht mehr Herr seiner selbst sein und es zerreißt einen nicht, weil sie liebevoll eingerahmt sind und sie getragen und begleitet.
Bilder, die das Altern und Verlieren festhalten, habe ich vor Jahren schon gesehen und noch immer im Kopf. Phillip Toledano, der die letzten Tage mit seinem Vater auf Bildern einfängt. Diese sind von einer Schönheit, Verletzlichkeit, Nähe und Würde, die nachgeht.
Bewegte Bilder zeigt dieser Film. Basierend auf einer Kurzgeschichte von Alice Munro. Es geht um das Altern, das Vergessen, das leise Verschwinden vor den Augen des Anderen. Das lässt nicht kalt. Ich mochte ihn sehr.
Festgehalten.
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Ich habe die Bilder in einer Sonderausstellung im Folkwang Museum in Essen gesehen und war damals auch sehr berührt von dieser „Idee“.
„An ihrer Seite“: so ist es. Ein Film, den ich nur portionsweise ansehen konnte, weil es so schwer erträglich ist, einen Menschen so allmählich zu verlieren. btdt. Schon beim Trailer wieder Tränen.