aufgelistet: Rebalancing
„The key to keeping your balance ist knowing when you´ve lost it“, habe ich einmal gelesen, mir sogleich notiert, weil ich dachte, dass kann man mal wieder gebrauchen. Ein beruhigender Satz, wie ich finde.
Die Essensbalance ist mir abhanden gekommen. Das viele Reisen und unterwegs sein, die frühen Flüge und langen Tage führen immer dazu, dass ich nicht nur unregelmäßig, sondern auch einfach Ungutes esse. Nichts Verbotenes, weil ich von Essensverboten nicht viel halte, aber nicht das, worauf ich Lust hätte, sondern einfach das was gerade da ist und das sind dann Kaffee, Kekse, Brezeln und Fast Food.
Weil dem gerade so ist, traf mich Meike Winnemuths Lobgesang auf das Fasten so unmittelbar und weil das gerade nicht geht, habe ich jetzt die Schmalspurversion eingelegt. Viel Saft, sonst von allem eher wenig. Das nennen Frauenzeitschriften dann Detox, was mich aber nicht weiter stört. Rebalancing nenne ich das. Das andere Extrem leben. Das gibt im ganzen betrachtet dann den Ausgleich. Soviel zu meinen Lebensweisheiten.
Einiges aufgelistet, was mich bewegt und umtreibt seit langem in all den Bereichen, in denen ich das mit der Balance gerne genauso schaffen würde wie im Umgang mit Essen.
- Als Frau unter Männern die Balance finden: Wie ich meinen Weg machen und meinen Platz finden kann in einem Terrain, das vom anderen Geschlecht dominiert wird. Diese fünf Tipps kamen letzt für mich zum genau richtigen Zeitpunkt, weil ich sie so schon oft gehört habe, aber der Schlüssel nicht im klein beigeben und nicht im mich nicht anpassen liegen kann. Ich gebe nicht auf und hoffe, dass es irgendwann dann aufhört. Das ich nicht mehr unsinnige Fragen von anderen beantworten muss und aufhöre mir selbst dämliche Gedanken zu machen.
- Die Balance zwischen Muße und Produktionszwang finden. Was ich gerade beobachte: Dass die Kreativität, die ich sehr schätze und brauche, eine seltsame Strömung hervorbringt. Über die Tyrannei der Kreativität. War auch Thema meines liebsten Podcasts.
- Gegen Balance im ewigen Liebes-Auf und Ab hätte ich nichts einzuwenden und Brene Brown, deren Vortrag über Verletzlichkeit ich sehr mag, hat ein paar kleine Videointerviews gegeben, die mir gefallen haben und Ruhe in die ganze Sache bringen. Welch schöne Quintessenz über Liebe: „Love is not something you give or get. It is something that grows between two people, when they allow themselves to be fully seen.“ Sehr wahr, sehr weise, sehr schwer manches Mal. Was sie über Unabhängigkeit und Bedürftigkeit sagt, mochte ich auch. [Bei Holly Becker entdeckt übrigens]
- Immer, immer wieder die Frage danach, wie ich die Balance in Arbeit und dem Leben finden kann: Immer daran festhalten, dass es auch anders gehen kann als das, was ich manches Mal erlebe. Das mit der Arbeit gut leben, weil sie einer der drei Dinge ist, die wir zum glücklichen Leben brauchen wie Freud gesagt hat. Arbeit und Genußfähigkeit und Liebe.
- Was sonst noch ausgleichend wirkt oder einfach glücklich macht: It´s okay. Oder mein Abendliedklassiker, der jeden Tag gut ausklingen lässt, weil er noch ein wenig Leichtigkeit reinbringt. Neugierig sein auf neue Bücher, wie auf dieses. Die Tatsache, dass ich die Liebesliste von Okka ausfüllen durfte und selten habe ich etwas lieber getan. Dass ich noch so viel lernen kann un darf: Etwa über das Glück und immer wieder vielleicht das mit der Macht besser verstehen. Etwas zum sich darauf freuen haben.
Und zum Schluss noch: Diese ein wenig über eine Minute David Bowie zuhören. Das, was er gesagt hat, danach nochmals lesen. Und ab jetzt niemals vergessen, weil es sehr wertvoll für eine ausgeglichene Gesamtbilanz ist:
„But never work for other people at what you do. Always, always remember that the reason that you initially started working was that there was something inside yourself that you felt, that if you could manifest it in some way, you would understand more about yourself and how you coexist with the rest of society. […] And if — the other thing I would say is that if you feel safe in the area you’re working in, you’re not working in the right area. Always go a little further into the water than you feel you’re capable of being in, go a little out of your depth, and when you don’t feel that your feet are quite touching the bottom, you’re just about in the right place to do something exciting.“
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