9. Juni

das muss nur ganz kurz noch gesagt werden

405 707Was ich so bewundere: Wen jemand genau die Worte findet und den Kern der Sache trifft, während ich herumlaviere und noch mitten am Suchen bin. Nina Pauer ist so eine. Ich mochte schon ihr Buch „Wir haben keine Angst: Gruppentherapie einer Generation“ sehr, weil es dieses behütete Phänomen so auf den Punkt bringt. Und auch wenn mir Generationengerede sonst missfällt, Nina Pauer, die darf das.
Und dann dieses Buch. Über das Kommunnizieren. Kennt man. Aber dass es vielleicht anders geworden ist, so überbordend, so zu viel, dass es manchmal gar nicht mehr um das miteinander kommunizieren, sondern um etwas darüber hinaus geht, das spüre ich zwar, aber so richtig in Worte fassen konnte ich es nicht.
Aber dann kam ja dieses Buch. Und das schreibt davon, ohne in die ewige Falle des Kulturpessimismus zu tappen, was zwar nahe liegt, aber leider nicht weit genug gedacht ist. Ein „früher war es besser“ hat die Welt noch nicht besser gemacht.
Aber diesem Kommunikationsdrang auf die Spur zu gehen, das ist nötig. Ich merke das selbst. Das ständige Kommunizieren-müssen.
Es reicht nicht einfach ein Treffen zum Kaffee. Sondern es ist davor die SMS „Ich freue mich“, es ist die „Wo hatten wir nochmals gesagt, dass wir uns treffen?“, es ist die „Ich bin zehn Minuten zu spät“ und dann die danach „Das war toll, das müssen wir unbedingt wieder machen“. Und das kann man gut finden oder schlecht, aber das ist relativ egal, wenn sich daraus so etwas wie ein guter Ton formt, eine Erwartungshaltung. Dann wird selbst ein fehlendes Ausrufezeichen zur Aussage.
Mir ist das nicht fremd. Der schnelle Blick nach Mails, nach neuen Kommentaren und auch mein eigenes Verorten da drin. Nur noch ein Anruf, nur noch eine einziges Foto, nur noch einmal kurz schauen. Immer nur noch einmal und immer nur ganz schnell und dabei weiß ich ganz genau, dass sich diese ganz schnellen Einmals summieren. Und während ich noch am Suchen bin, ist es sehr gut, dass eine darüber geschrieben hat.
Es ist ein leichtes Buch und die Erkenntnisse über das Kommunizieren sind verwoben in Geschichten. Schnell, nebenher gelesen, fast überflogen wie eine Twitter-Timeline und dann blinzeln eine dazwischen doch Aussagen an, die hängenbleiben.

LG;-) Wie wir vor lauter Kommunizieren unser Leben verpassen von Nina Pauer

4 Responses

  1. Lyra Paris sagt:

    deine kleinen Buchrezensionen lesen sich sehr schön & schnell und manches wandert in meine gedankliche Leseliste. danke!

  2. ich mag deine Buchempfehlubgen auch sehr. Und immer wieder wandert eines der Bücher auf meine Wunschliste. 😉 wie auch dieses hier.
    DANKE!

  3. stepanini sagt:

    Gerne. Auf die Liste setzen oder auf das Buchtauschpaket warten….

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