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genießen

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buch_kochbuch“Kann jemand das Leben genießen, der Essen nicht liebt?” Diese Frage habe ich einmal im heimatzine gestellt. Wenn jemand mit Essen so gar nichts anfangen kann, dann fällt mir ein erster Anknüpfungspunkt. Der mag noch kommen. Es gibt ja auch Bücher, Kunst, Design, das Leben und zur Not das Wetter. Aber wenn ich merke, dass jemand genüsslich in sein Croissant beißt, sich über das gut riechenden Panini freut, am Milchkaffee riecht, dann weiß ich: Die nächste halbe Stunde geht der Gesprächsstoff nicht aus.

Aus Liebe zum Kochen versammelt Texte über Menschen, mit denen ich mich sehr, sehr gerne und lange unterhalten würde. Es sind Genießer meiner Theorie gemäß, auf jeden Fall aber leidenschaftliche Köche, Foodblogger, Essensliebhaber. Es ist nicht nur ein Kochbuch. Es stellt Menschen vor, es erzählt die Geschichte dahinter und von jedem gibt es ein paar Rezepte. Und diese Kombination ist eine so schöne. Weil ein gutes Rezept noch besser wird, wenn es eine Geschichte dazu, einen Menschen dahinter gibt. Ein ganz klein wenig, wie das Gugelhupf-Rezept von der Großmutter und diese Walnussbrotrezeptur, die ich noch von dem französischen Austauschstudenten habe. Und so wie ich mich mit jemanden lange unterhalten würde, so habe ich dieses Buch von vorne bis hinten gelesen und dann zwischendrin nochmals. Die Zitronentarte will ich probieren, das Auberginentiramisu ganz unbedingt und der Karottenkuchen von photisserie war heute im Ofen.

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  • Ich stimme Dir voll und ganz zu. Geniessern/Geniesserinnen fliegt mein Herz entgegen. Nur eine subjektive Beobachtung stört meine Freude am sinnlichen Genuss: je problematischer der Bezug zum Essen, desto grösser die Zelebration desselbigen. Die grösste “Geniesserin” in meinem Freundeskreis ist eine schwer essgestörte Freundin. Dieses Phänomen ist mir jetzt einige Male begegnet, und so werde ich immer hellhörig, wenn jemand eine Ingredienz oder Zubereitungsart überschwänglich lobt. Bin ich mit dieser Beobachtung allein auf weiter Flur?
    Liebst, Martina

  • Liebe Martina, stimmt, das habe ich auch einmal so erlebt. Allerdings wurde da über Essen immer nur schwelgerisch gesprochen. Und ja, die Gefahr ist groß. Viel öfter erlebe ich aber Selbstkasteier, die an Shakes schlürfen oder unlustig Salat knabbern.

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