29. Juni

Sommersonnenabendleichtigkeit

Natürlich klappt nicht alles wie es soll. Natürlich gibt es hunderttausend Sachen im eigenen Leben, die suboptimal laufen und in der großen weiten Welt sowieso. Aber es gibt auch Sommersonnenabende. In denen man in meinem Fall an der Isar sitzt und aufs Wasser blickt. In dem all die großen Dinge sehr klein und sehr unwichtig werden in Relation zum großen Ganzen. Dort kann man dann alleine sitzen oder mit jemandem, den man gerne hat. Und dann ist da diese Kombination von Sommerleichtigkeit und Gesprächsschwere, die schwer zu überbieten ist.

Ein paar Gedanken, die zur Sprache kamen:

  • „Ganz am Ende“ ist einer der berührendsten Texte, die ich seit langem gelesen habe. Einer der stirbt, beschreibt seinen eigen Tod. Da muss man schlucken, da will man nicht dran denken. Dabei lohnt es sich hin-, statt wegzusehen.
  • Neugier. Immer neugierig sein. Ausdruck großer Lebensfreude. „Neugier ist die Kunst des Fragens“ ist ein schöner Beitrag.
  • Von dieser Art der Sommerkleider werde ich nie genug haben. In weiß oder Jeans.
  • Ja, es ist ein deutsches Lied. Ja, es ist ein wenig kitschig. Aber ich mag den Text und ich glaube dran. Es interessiert mich nicht.
  • Ich bin dem Netz dankbar. Was ich alles lernen kann, wen ich alles kennen lernen durfte. Ich halte es hoch, das Internet. Und doch machen mir die Technologiegläubigen manches Mal Angst in ihrem Glauben, dass die Technologie alleine schon alles besser richtet. Die Weltuntergangsapolyptiker, die alles schwarz sehen, kann ich aber auch nicht mehr hören. Deshalb: Ein guter Artikel über das Internet und die Geschwindigkeit und was das alles mit uns macht. In Ruhe lesen.
  • An einem dieser schönen Sommerabende habe ich mit einer guten alten Freundin über Träume und Nebenprojekte gesprochen und da ist mir dieser Vortrag von Tina Roth Eisenberg wieder eingefallen, der mir immer wieder Mut macht und der einen Weg skizziert, an den ich auch glaube.
  • Leben und am leben lassen. Ein wenig Adorno. Adorno schadet nie.
  • Über Einsamkeit und Kreativität, was Virginia Woolf dazu sagt.
  • Der Schriftsteller Mario Benedetti hat aufgelistet, was Menschen ausmacht, die er mag.  Ja, ja, ja. Bei jedem Satz.
  • Gerührt und angetan von dieser Geschichte und den Bildern. Er lebte 40 Jahre völlig einsam und faltete sich seine eigene Welt: Erwin Hapke schuf hunderttausende Faltfiguren aus Papier und Metall und arrangierte sie in seinem Haus wie in einem Museum. Erst jetzt, nach seinem Tod, wurde seine Kunst entdeckt.

Ralph Waldo Emerson hat einmal gesagt: „Man selbst zu sein in einer Welt, die einen ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.“ 

Das verinnerlicht und Dinge kommen ins Laufen, Sachen ins Rollen. Ach, und selbst wenn nicht. Es ist Sommer! Sommer.

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4 Responses

  1. M i MA sagt:

    Ach, du tust gut! Ich schreib dir gerade. Jeden Abend eine Zeile. Das ist schön. Bald schick ich sie dir. xx i.

  2. Katrin sagt:

    Dank‘ dir sehr dafür!

  3. Frau Heuberg sagt:

    immer wieder so wunderbar bei dir…und du schickst mich immer auf eine INSEL…raus aus dem Alltag…rein in ein Gedankenspiel, das mich inspiriert und lebendig macht…liebste S…danke für all diese Momente…ich habe dich mehr als gerne…hab ganz viele wunderbare luftige Sommertage…liebste Grüsse und eine innige Umarmung…die frauheuberg

  4. stepanini sagt:

    Ach Danke. So etwas freut mich immer sehr zu hören. Und von Dir, von Frau Heuberg, die Du eine der ersten Blogs warst, die ich gelesen habe.

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