Autor: stepanini

8. Juni alles sonst so

Reiseziel

„Die Referenz, die auf das Draußen zeigt, …, bedarf der Inferenz von Zeichen, die auf andere Zeichen zeigen, um auf diesem Umweg schließlich doch die Wirklichkeit zu berühren. Wenn Berührung das Ziel der Reise ist, erhöhen Umwege oft den Reiz des Unternehmens.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen

6. Juni alles sonst so

Ansprechpartner

„Unsere Gewissheit wird eine Funktion des Miteinandersprechens von Personen sein, nicht ihrer Interaktion mit einer nichtmenschlichen Realität.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen, zitiert Richard Rorty über den linguistic turn

6. Juni alles sonst so

zu bunt getrieben

Es wird warm, es wird Sommer, es wird bunt. Ich packe die Flip-Flops [1] aus, die ich zwar auch sonst ganzjährig trage, aber mich jetzt fühlt es sich noch richtiger an. Endlich Wochenende und sogar ein langes, beginne ich mit diesem Buch [2]. Manchmal Designfetischistisch veranlagt putze ich mir die Zähne noch lieber, seit die Pasta…

4. Juni alles sonst so

alles fake

„Medien sind ohnehin vom Verdacht umgeben, sie würden Dinge verbergen. Was auch immer auf der Bildfläche erscheint, es stellt sich die Skepsis ein, ob das, was zu sehen ist, nicht nur Fake, Konstruktion oder zumindest eine manipulierte Form der Wirklichkeit sei.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen

4. Juni alles sonst so

smart art

“Don’t think about making art, just get it done. Let everyone else decide if it’s good or bad, whether they love it or hate it. While they are deciding, make even more art.” Hat Andy Warhol gesagt. Die Bilder sind entstanden bei der tollen Anna, die einen weiteren schönen Satz an ihr Schaufenster geschrieben hat: „Wer macht,…

3. Juni alles sonst so

rot wie Brot

Jedes Mädchen ist ein bisschen rosa. Oder „in doubt, wear red“. Was in Genderstudies und Mode schon längst bekannt, gilt jetzt auch fürs Knäckebrot. Ich wollte eine Variante zu dem Matchaknäckebrot und habe mit Rote Beete gespielt. Herausgekommen ist ein Knäckebrot, dass körnig-knackig ist und doch irgendwie besonders. Leicht erdig durch die Rote Beete, von schöner…

2. Juni alles sonst so

Montagsmögen

Jeden Montag: Zwei, die ich mag. Eine Korblederschultertasche [1], in der ich Stifte, Bücher, Notfall-Süßigkeiten und rote Lippenfarbe mit mir herumtragen kann und die ich nie mehr hergeben würde. Und immer wieder mag ich dieses komische Ding, dass sich Familie [2]nennt und das wie kein anderes so nah geht, so berührt, aufregt, manchmal auch nervt,…

1. Juni alles sonst so

weit gereist

Eine Hochzeit. Nicht eine, von denen, die es in die Magazine schafft. Sondern eine andere. Eine von denen, in denen die Braut ein barockes Kleid trägt und die dazu passenden Spitzenhandschuhe, die die Finger nicht wärmen können, weil sie zu den Händen hin spitz zulaufen nur zur Zierde um einen Finger gewickelt sind. Die Feier danach im…

1. Juni alles sonst so

unwissend

„Solange eine Person nicht alles weiß, können wir ihr verzeihen, wenn sie nicht begreift. Weiß sie alles, wird es unverzeihlich.“ aus: Wörterbuch der Liebe von Guila Carcasi

30. Mai alles sonst so

virtuell real

Die Frage, wie viel wir zeigen, wenn wir glauben, wenig von uns zu zeigen, was zeigbar ist und was nicht, was das Ausgewählte sagt. Was scheint und was nicht, was durchscheint, anders scheint, erscheint. Über virtuell und real: „Es gibt Erinnerungen an das Nicht-Geschehene, das Ausgeschlossene und Verworfene, den unmarked space, die unmarkierte Seite, wie die…

29. Mai alles sonst so

inszeniert

Der neuste Walser. Es geht um einen Regisseur, von dem es heißt, er sei mit „Prominenz gepanzert“ und das sagt schon viel, wenn nicht gar alles, was es vor Lektüre dieses Buches zu wissen gilt. Nach einem Schlaganfall liegt er im Spital, verliebt sich in seine Nachtschwester, arbeitet weiter an der Inszenierung „der Möwe“, wird…

29. Mai alles sonst so

grau in grau

„Grautöne bedeuten aber nicht, dass man zu wenig weiß. Sondern dass es Widersprüche gibt, die sich nicht auflösen lassen. Dass ein Rest Ratlosigkeit bleibt… Ich will meine eigenen Urteile treffen; und manchmal will ich auch keine treffen. Oder zugeben, dass ich keine treffen kann. Weil die Welt komplizierter ist. Weil fast alles grau und fast…

27. Mai alles sonst so

die leckerste Pampe der Welt

Es ist die herrlichste Sauerei. Es ist eine einzige Schokaladenmatsche, die aus Kakao, Datteln und Cashews besteht. Also gesund ist. Mit dem aus Kindheitstagen bekannten Glück von Matschpampe in den Händen, habe ich sie in eine Kuchenform gepresst, aber auch Riegel daraus gemacht. Und vor allem, habe ich das diese Woche schon zwei Mal getan, weil…

26. Mai alles sonst so

Montagsmögen

Jeden Montag: Zwei, die ich mag. Hintergründig, im Hintergrund bleiben, Verstecktes entdecken [1 von Alek Lindus] und dann einfach genau das Gegenteil tun und mit roten Lippen [2] die Welt begrüßen. Ein hintergründig leises Lied, dass mehr Menschen in dieser Welt hören sollten.

26. Mai alles sonst so

Charakterschwach

„Man muss die Fähigkeit kultivieren, Aufgaben von aufgeblähter Bedeutung und mit unrealistischen Terminen zu erkennen, anzunehmen und sich gleichzeitig einzureden, dass diese Aufgaben tatsächlich wichtig und dringend sind. Aber das ist überhaupt kein Problem, sind doch so gut wie alle Aufschieber in hohem Maße mit der Gabe der Selbsttäuschung gesegnet. Und was gäbe es Eleganteres,…

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