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Kategorie: denken

25. Juni alles sonst so

das eigene Spiegelbild

„Ist das Foto von einem Ereignis am Ende mehr oder weniger wert als die paar Sekunden, die wir nicht hingeguckt haben, um die richtige Schärfe der Kamera einzustellen? Und was ist eigentlich überhaupt noch das wirkliche Geschehen: Das Ereignis oder das Foto? Ist es vielleicht auch eine Illusion, dass man gleichzeitig durch die Linse schauen,…

22. Juni alles sonst so

intensiv

„Was also ist es, das einen Augenblick intensiv macht? Das Herzeigen oder das Verbergen? Das Blitzlicht oder das Dunkle? Die große Bühne oder der blickdichte Vorhang? Was gibt unseren Momenten Gewicht? Und was lässt sie, andersherum, leicht werden, so leicht, dass sie nur flüchtig an uns vorbeiziehen, obwohl wir sie doch eigentlich gerade erleben? Wann…

20. Juni alles sonst so

Wanderer zwischen den Welten

„Wenn es doch bloß nicht immer so furchtbar anstrengend wäre, unsere beiden Ichs zu koordinieren. Denn dass es am Ende dann eben doch nichts anderes als ein Doppelleben ist, das wir da führen, merken wir eigentlich nur immer dann, wenn uns die wahnsinnige Energie, die es uns kostet, ständig beide Bühnen gleichzeitig zu bespielen und…

15. Juni alles sonst so

die Sache mit der Ehe

Das überhaupt Schönstmöglichste und Ehrlichste und Klarste über die Ehe gelesen: „Der Sinn der Ehe ist nicht mehr aus früheren Vorgaben zu beziehen, vielmehr wird es zur Aufgabe der Beteiligten selbst, ihr Sinn zu geben, mit ihr wiederum dem Leben: Beispielsweise, um im Anderssein, das einer für den Anderen ist, eine größere Spannweite des Lebens…

11. Juni alles sonst so

über die Einsamkeit

„Einsamkeit. Man weiß instinktiv, dass sie mehr an Befriedigung bereithält als andere Zustände, aber trotzdem ist sie schwierig. Und außerdem, wie soll man zwischen Zuständen unterscheiden, die wertvoll sind, die uns trotzt ihrer Unbequemlichkeit Kraft geben und zu großen Dingen treiben, und den anderen, denen man besser ausweichen sollte? Welche sind kostbar und welche nicht?…

8. Juni alles sonst so

Reiseziel

„Die Referenz, die auf das Draußen zeigt, …, bedarf der Inferenz von Zeichen, die auf andere Zeichen zeigen, um auf diesem Umweg schließlich doch die Wirklichkeit zu berühren. Wenn Berührung das Ziel der Reise ist, erhöhen Umwege oft den Reiz des Unternehmens.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen

6. Juni alles sonst so

Ansprechpartner

„Unsere Gewissheit wird eine Funktion des Miteinandersprechens von Personen sein, nicht ihrer Interaktion mit einer nichtmenschlichen Realität.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen, zitiert Richard Rorty über den linguistic turn

4. Juni alles sonst so

smart art

“Don’t think about making art, just get it done. Let everyone else decide if it’s good or bad, whether they love it or hate it. While they are deciding, make even more art.” Hat Andy Warhol gesagt. Die Bilder sind entstanden bei der tollen Anna, die einen weiteren schönen Satz an ihr Schaufenster geschrieben hat: „Wer macht,…

4. Juni alles sonst so

alles fake

„Medien sind ohnehin vom Verdacht umgeben, sie würden Dinge verbergen. Was auch immer auf der Bildfläche erscheint, es stellt sich die Skepsis ein, ob das, was zu sehen ist, nicht nur Fake, Konstruktion oder zumindest eine manipulierte Form der Wirklichkeit sei.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen

1. Juni alles sonst so

unwissend

„Solange eine Person nicht alles weiß, können wir ihr verzeihen, wenn sie nicht begreift. Weiß sie alles, wird es unverzeihlich.“ aus: Wörterbuch der Liebe von Guila Carcasi

1. Juni alles sonst so

weit gereist

Eine Hochzeit. Nicht eine, von denen, die es in die Magazine schafft. Sondern eine andere. Eine von denen, in denen die Braut ein barockes Kleid trägt und die dazu passenden Spitzenhandschuhe, die die Finger nicht wärmen können, weil sie zu den Händen hin spitz zulaufen nur zur Zierde um einen Finger gewickelt sind. Die Feier danach im…

30. Mai alles sonst so

virtuell real

Die Frage, wie viel wir zeigen, wenn wir glauben, wenig von uns zu zeigen, was zeigbar ist und was nicht, was das Ausgewählte sagt. Was scheint und was nicht, was durchscheint, anders scheint, erscheint. Über virtuell und real: „Es gibt Erinnerungen an das Nicht-Geschehene, das Ausgeschlossene und Verworfene, den unmarked space, die unmarkierte Seite, wie die…

29. Mai alles sonst so

grau in grau

„Grautöne bedeuten aber nicht, dass man zu wenig weiß. Sondern dass es Widersprüche gibt, die sich nicht auflösen lassen. Dass ein Rest Ratlosigkeit bleibt… Ich will meine eigenen Urteile treffen; und manchmal will ich auch keine treffen. Oder zugeben, dass ich keine treffen kann. Weil die Welt komplizierter ist. Weil fast alles grau und fast…

26. Mai alles sonst so

Charakterschwach

„Man muss die Fähigkeit kultivieren, Aufgaben von aufgeblähter Bedeutung und mit unrealistischen Terminen zu erkennen, anzunehmen und sich gleichzeitig einzureden, dass diese Aufgaben tatsächlich wichtig und dringend sind. Aber das ist überhaupt kein Problem, sind doch so gut wie alle Aufschieber in hohem Maße mit der Gabe der Selbsttäuschung gesegnet. Und was gäbe es Eleganteres,…

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