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Kategorie: denken

23. Dezember alles sonst so

folgenschwer

„Desmond hat mal die Theorie aufgestellt, dass die Welt nicht funktioniert, weil man von allem immer erst den Entwurf kennenlernt. Erst zeigt man uns Aufklärungsbüchlein, zehn Jahre danach kommt die Praxis. Erst baut man sich eine Faller-Welt zusammen, und nachher merkt man, dass man schon immer in ihr gelebt hat. Deshalb ist man dann dauernd…

23. Dezember alles sonst so

Über die große Schönheit

Ein Film, der so schön, skurril, traurig und berührend zugleich ist, dass während der Abspann noch läuft, ich am liebsten sofort raus möchte, nur um mich vorne wieder in der Schlange anstellen und ihn gleich noch einmal zu sehen. Noch einmal in diese Welt eintauchen, sie aufsaugen, weil ich bestimmt ein Detail übersehen habe. Bilder…

20. Dezember alles sonst so

Zwischenlandung

„…aber das ist der Preis dafür, dein Zuhause zu verlassen, und solange du weiter auf Reisen gehst, wird das Nirgendwo zwischen dem Hier deines Zuhauses und dem Dort des Anderswo ebenfalls einer der Orte sein, an dem du lebst.“ aus: Winterjournal von Paul Auster

18. Dezember alles sonst so

gutes Erwachen

„Heute früh beim Aufwachen im Halbdunkel eines weiteren Januarmorgens, in dem grauen Dämmerlicht, das in dein Schlafzimmer dringt, erblickst du das Gesicht deiner Frau, dem deinen zugewandt, die Augen geschlossen, noch im Tiefschlaf, die Decke bis zum Hals hochgezogen, sichtbar allein ihr Kopf, und du staunst, wie schön sie aussieht, wie jung sie aussieht, noch…

18. Dezember alles sonst so

ich prokrastiniere

Während ich das schreibe, sollte ich eigentlich an meiner Masterarbeit schreiben. Mit „sollte ich eigentlich“ könnten die meisten meiner Sätze anfangen. Statt also das zu tun, was ich eigentlich tun sollte, habe ich gestern das Problem analysiert. Während des Prokrastinierens Prokrastinieren gegoogelt. Ich bin allen zwölf Typen zuordenbar und bei mir ist es der Hang…

17. Dezember alles sonst so

orientierungslos

„Die meisten Leute, auch deine Frau mit ihrem unfehlbaren inneren Kompass, scheinen problemlos durch die Welt zu wandeln. Sie wissen, wo sie sind, woher sie kommen und wohin sie gehen, du aber weißt nichts, du bist ewig im Augenblick verloren, im Vakuum jedes einzelnen Augenblicks, der dich verschlingt, ohne Vorstellung davon, wo Nordern ist, da…

15. Dezember alles sonst so

warum unfertig keine Option ist

“ Erstens: weil sie es nicht fertigbrachte, etwas aufzugeben, das sie angefangen hatte. Hier ging es um Standhaftigkeit und Stolz. Zweitens: weil sie eine Frau war. Nichts dagegen einzuwenden, dass du dein Studium nach einem Jahr abgebrochen hattest, du warst schließlich ein Mann, und Männer beherrschen die Welt, und eine Frau, die einen akademischen Titel…

11. Dezember alles sonst so

abserviert

„Das Lokal ist voll, rappelvoll, eine Echokammer voller lärmender Gestalten, die in einem Zustand apokalyptischer Heiterkeit hin und her wogen, aber für dich und deine Freunde ist ein Tisch reserviert, an dem ihr euch niederlasst, und kaum hat dein Körper den Stuhl berührt, begreifst du, wie erschöpft du bist, vollkommen fix und fertig, wie du…

10. Dezember alles sonst so

Ausreisewarnung

„Wer im Ausland leben will, sollte sich gut überlegen, ob er dem innerlich gewachsen ist, denn wenn etwas schief geht, wird aus jeder Mücke ein Elefant. Alles, was gut läuft, gibt einem ein phantastisches Gefühl der Befriedigung. Man hat die richtige Entscheidung getroffen, man hat den Absprung geschafft – , aber wenn etwas schief geht…

29. November alles sonst so

Interesse ausgeschöpft

„Allerdings war ich damals der Ansicht, dass sich ohnehin kein Mensch ein ganzes Leben lang für einen anderen Mensch interessieren konnte.“ aus: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman von Wilhelm Genazino

22. November alles sonst so

Befreiungsversuch

„Ich fühlte den Drang, ihre Erbarmungswürdigkeit sofort einzudämmen, obgleich mir dazu alle Mittel fehlten.“ aus: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman von Wilhem Genazino

17. November alles sonst so

mittendrin

Novembersonntagnachmittage sind der beste Zeitpunkt um sich mit dem gesammelten Zeitschriftenstapel auf dem Sofa Platz zu nehmen. Ostfriesentee mit Kandiszucker und über die Lebensmitte zu lesen. Besonders den Artikel von Harald Martenstein. „Was uns zu schaffen macht, auch mir, ist der Verlust von Optionen. man ist jemand geworden. Man wird nichts mehr.“ „… jeder dieser Träume…

12. November alles sonst so

auferweckt

„… und küßte sie mit einer Erregung, von der wir glaubten, sie sei ein Zeichen unserer Liebe und unserer Zukunft. In Wahrheit ahnte ich, dass ich durch Gudrun hindurchküsste und im Hintergrund Franz Kafka dafür dankte, weil er mich wieder so lebendig gemacht hatte.“ aus: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman von Wilhelm Genazino

12. November alles sonst so

lieber nicht

„Wir beide, du und ich, fürchten uns vor den Labyrinthen der Verfeinerung, wir bleiben bei den Vorteilen der Einfachheit.“ aus: Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman von Wilhelm Genazino

11. November alles sonst so

zweite Wahl

„Sie hatte ihn in einem späteren Augenblick ihres Lebens ausgewählt, dann, wenn man fast immer nur hypothetisch eine Wahl hat. Es war eine Wahl jenseits der Zeit.“ aus: Was am Ende bleibt von Paula Fox

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