verblendet
„Die Erinnerung an die Leidenschaft kann heftiger sein, als die Leidenschaft selbst.“ aus: Selbstporträt mit Bonaparte
„Die Erinnerung an die Leidenschaft kann heftiger sein, als die Leidenschaft selbst.“ aus: Selbstporträt mit Bonaparte
Meine Lektüre vor dem großen Fest. Leicht und schnell gelesen. Eine Ablenkung, ein Zeitvertreib. Zurück bleibe ich mit schönen Sätzen. Es gab Bücher, die haben weniger hinterlassen. „…Wo sie bloß Reste oder Kleinkram sehen, empfand ich eine regelrechte Qual bei der Trennung von allem, was eben noch ganz und gar zu mir gehörte.“ „Jede Tätigkeit…
Der Versuch, Ordnung zu schaffen, aufzuräumen, einzuordnen. Äußerliches und Innerliches. Den Kopf, das Herz, das Jahr, die Wohnung, den Schreibtisch, die Kleiderberge.
Wenn es wild zugeht, dann habe ich für mich kleine Geheimrezepte entdeckt. Sie helfen, wenn der nächste Urlaub noch weit, die Ansprüche groß und das Tempo hoch ist. Was mich ruhig macht, in hektischen Zeiten: Der Besuch von Möbelhäusern. Durch Wohnwelten zu schlendern, gedanklich neu einrichten, Stühle und Sofas im Kopf arrangieren. Die Unruhe lasse ich…
„Erzählnächte. Wenn sich eine solche Offenheit einstellt und alle ihre Geschichten erzählen.“ Karl Ove Knausgard, Lieben
Arme, Beine, Kopf, Augenbrauen, alles hängt in verschiedenen Richtungen an ihm herum. Wenn er sich erhebt, habe ich immer Angst, es werde einen Teil von sich vergessen. So viele Leute halten die Fäden seines Selbst und ziehen daran, ohne sich miteinander zu beraten. Ich habe meinen Faden gänzlich fallenlassen, aus lauter Mitleid mit seiner wilden…
„Vielleicht ist das die reifste Form der Liebe, der Sinn alles Liebens: einander wohlzutun…“ Fritz Riemann
Lebenserkenntnis: Diese Tage und dieses Licht. Noch kein Gericht gefunden, zu dem Thymian nicht passen würde. Rot von Uwe Timm liest sich auch beim zweiten Mal noch gut.
Der Hunger nach Leben ist groß und wird es immer bleiben. Weil es so kurz ist, so wertvoll, die Jahre so schnell vergehen und noch so vieles ausprobiert, gekocht, gegessen, bereist, gelesen, erfahren, gesehen, geschmeckt, gefühlt, geliebt werden möchte. Dann ist der Hunger gestillt. Aber der Durst noch nicht.
„…Vielleicht rührt meine Verachtung ja daher, dass ich es ihm nicht verzeihe, was ich mir selbst nicht verzeihe, nämlich das, was hätte sein können, was ich hätte sein können. Aber was genau hätte ich sein wollen?“ Uwe Timm, Rot
„Wenn mir die Psychoanalyse alles Schmückende nimmt, alle Kostüme, Schminke, Düfte, Charakteristika – was bleibt dann übrig?“ Anais Nin