Es ist schon sehr lange her. Da hatte ich eine Kollegin, die über ein Übermaß an Selbstdisziplin verfügte. Wir sprachen über Gelüste und sie sagte diesen Satz, an den ich mich genau erinnere: „Manchmal habe ich auch Lust auf ein Stück Schokolade. Dann hebe ich mir das bis zum Wochenende auf.“ Ich nicht. Ich bin…
Was als Zwischenfazit geplant war, ist jetzt die Vorfreude auf ein nächstes Wochenende. Lebensmittel in Mitte. Vielleicht sollte ich angesichts der immer noch latent vorherrschenden Berliner Schwabenfeindschaft nicht erzählen, dass ich hier war und die süddeutsche Küche wirklich vom Feinsten ist. Wiener hatte ich. Mit Kartoffelsalat. Aber allen Skeptikern sei gesagt: Selbst Herr Siebeck fand lobende Worte….
„Die wirklich wichtige Freiheit erfordert Aufmerksamkeit und Offenheit und Disziplin und Mühe und die Empathie, andere Menschen wirklich ernst zu nehmen und Opfer für sie zu bringen, wieder und wieder auf unendlich verschiedene Weisen, völlig unsexy, Tag für Tag. Das ist die wahre Freiheit. Das heißt es, Denken zu lernen. Die Alternative ist die Gedankenlosigkeit,…
So sehr ich Veränderungen mag, bin ich in manchen Routinen festgefahren. Die Frühstücksroutine an Wochentagen lautet: Ein Espresso mit Sahne. Gerne auch ein zweiter. Bis letzten Samstag. Da kam dieses Granola in mein Leben. Es schmeckt so gut, dass ich frühstücke. [am Abend habe ich allerdings auch schon zugeschlagen] Ich mache es ohne Haferflocken, weil ich…
„Nur die Liebe verstand sich nicht von selbst in dieser französischen Familie. Dafür gab es zahllose Gründe, doch wenn man es recht bedenkt, war der Hauptgrund die Angst. Mehr will ich nicht dazu sagen. Sie wissen so gut wie ich: Angst tötet die Liebe zuverlässiger als jede andere Schlange.“ aus: Lied für eine geliebte Frau von…
Jeden Montag: Zwei, die ich mag. Dieses Bild von Nancy Spero (aus diesem Film über fünf Künstlerinnen in New York), die so schön und klug aussieht und gleichzeitig ein wenig unbeholfen. Was kein Widerspruch sein muss. Und die auch im Alter noch wunderschön war und klug und voller Zweifel. Was auch kein Widerspruch ist. Und…
Es gibt Phasen der Trauer und ob das nun vier oder fünf sind, die erste ist die des Verdrängens und des es nicht wahrhaben Wollens. Dieses Buch handelt davon. Und von der Liebe. Der einen großen. Einer, der sich zuerst nicht festlegen wollte, lieber unstet lebt, Verhältnisse und Liebeleien pflegt, begegnet seiner großen Liebe. Nach…
„Wenn zwei Menschen derart konzentriert auf dem gleichen Feld arbeiten, sind Zusammenstöße unvermeidlich. Ein falsches Wort, eine unpassende Geste, und schon stürzt das Gebäude ein. Es ist immer wieder auch das Kleinliche, das der Liebe den Hals zuschnürt.“ aus: Ingeborg Bachmann und Max Frisch von Ingeborg Gleichauf
Hallo Frühling. Also ich wäre dann soweit. Von mir aus kann es losgehen. Ich bin mit dieser Punktebluse {1} bestens gerüstet. Habe schon einmal eine Girlande {2} zur Begrüßung aufgehängt, mich unsterblich in diese Sonnenbrille {3} verliebt und bis ich meine Hände wieder in Sand, Blumenerde und Isarwasser tauchen kann, lasse ich sie mit Handarbeiten…
Es gibt Tage, da haut mich nichts um. Ich verfüge über Superkräfte und nichts ist zu schwer oder zu groß, um es zu wuppen, jede Wiedrigkeit des Alltags perlt an mir ab. Aber es gibt auch die anderen. Da ist die Haut so dünn und zart, dass nur irgendjemand oder irgendwas vorsichtig dran kratzen muss…
Ein Butterbrot, mein liebstes Abendbrot. Ganz einfach, so gut. Was ich von vielen Dingen behaupten kann. Einfach Gutes: warum einen Mann backen, wenn man ihn auch stricken kann? wen die Natur nicht mit Sommersprossen gesegnet hat, kann selbst nachhelfen. wieder mal diesen unglaublichen Sinn für Ästhetik des Fräuleins bewundern. lesen, wiedererkennen und eine wissenschaftliche Erklärung haben,…
Jeden Montag: Zwei, die ich mag. Sportlich bitte, jetzt da der Frühling naht. Zumindest erstmal so aussehen {1}. Und mit neuen Sneakers {2}, die passenderweise Energy Boost heißen, nicht nur den Anschein wecken, sondern es auch wirklich sein.
„… Ich sage ihr, dass es nicht das Buch ist, das ich mag, sondern dass sie es ist, dass wir es sind, dass es genau dieser Augenblick ist, der schon nicht mehr ist, dass es alle Dinge sind, die wir schon nicht mehr zusammen machen, die Wutanfälle, auf die sie verzichtet hat, als sie größer…
Ich mache mich manchmal über meinen Vater lustig, wenn er wieder dem typischen Nachkriegskindwesenszug des Essen-nicht-wegwerfen-könnens verfällt und eine vertrocknete Brotscheibe in die Suppe tunkt. Aber wie das mit allen Dingen ist, die einen an den eigenen Eltern nerven: Meist – und das weiß man insgeheim – ist man genauso. Ich kann kein Essen wegwerfen….
„Nichts vergeht leichter als die Schönheit, und wer sie besitzt oder ihr begegnet, beschädigt sie unentwegt, weil er unter Beweis stellen muss, dass er beliebig über sie verfügen kann. Oder weil er sie nicht zu bewahren vermag, was äußerst schwierig ist.“ aus: Wörterbuch der Liebe von Giulia Carcasi
