Vollbeschäftigung
Du fragst mich, was ich so den ganzen Tag lang mache?Nichts. Aber davon sehr viel.
Du fragst mich, was ich so den ganzen Tag lang mache?Nichts. Aber davon sehr viel.
Der Psychoanalytiker Peter Schellenbaum hat etwas sehr Kluges gesagt über Paarbeziehungen. Wobei es sich auf alles Zwischenmenschliche übertragen lässt. „Das Problem ist die Fixierung auf das, was man vom anderen bekommt anstatt darauf zu achten was zwischen beiden entsteht.“ Es kann so einfach sein. Es ist so schwer.
Darüber nachgedacht, was es ist, was mich antreibt und noch keine Antwort gefunden. Dafür an Wolfgang Schmidbauer gedacht, der auf dieselbige Frage Wilhelm von Oranien zitierte: „Ich brauche nicht die Hoffnung um zu beginnen, noch den Erfolg um fortzufahren.“ Sehr schlau, sehr unabhängig. Gelingt mir nicht immer, aber wenn dann wäre man ziemlich nah dran…
„Das hat mit einer Klarheit im Denken zu tun, dass ich keinem Plan entsprechen muss. Diese Offenheit gibt mir beim Malen die Freiheit, immer den nächsten Schritt zu gehen. Wenn ich mir sagen würde, es könnte etwas schiefgehen, dann entspräche ich einem Plan.“ Katharina Grosse
„Man kann nichts verpassen im Leben.“ Martin Suter im Gespräch mit Matze Hiescher Jetzt da es wieder lauter wird, dichter und voller: Eine gute Erinnerung.
Aus irgendwelchen Gründen und danach zu suchen ist doch mühsam und die Einsicht, dass es besser ist darauf zu vertrauen, dass die richtigen Dinge zu richtigen Zeit hochgespült werden lernt man irgendwann und letzen Endes weiß ich es nicht, weiß es keiner. Aber ich habe an dieses Gespräch gedacht. Von Christoph Schlingensief mit Katrin Bauerfeind….
„Jeder Tag enthält viel mehr Nicht-Sein als Sein.“ soll Virginia Woolf geschrieben haben. Nie wahrer als jetzt.
„Ich klicke mich so durch. Die Tage ziehen an mir vorbei. Ich checke meine Mails und weiß nicht genau, wonach ich suche. Vielleicht wartet das Glück ja im Spamordner.“ aus Isabelle Lehn in Frühlingserwachen
„Ich mochte die Musik, die er hörte. Sie stammte aus einer anderen Zeit. Ich wollte alle Bücher lesen, die er mir voraushatte. Und auch sonst passten wir bestens zusammen: Ich wollte eine andere werden, und er wollte ein Ideal aus mir machen. Wir waren gründlich und diszipliniert. Am Ende war nichts von mir übrig, und…
Ob das die Zeit unseres Lebens wird und wir neue Businesses gründen, gesünder und schlanker aus dieser Zeit hervorkommen. Ob das alles Neo-liberaler Selbstoptimierungswahonsinn ist und es reicht, wenn man es schafft nicht den ganzen Tag im Schlafanzug zu verbringen – ich weiß es doch auch nicht. Mir gefiel dieser Text von Jochen Schmidt über…
„… ich hoffe mehr als alles andere, dass ich in meinem Wachstum nicht eingeschränkt werde.
Der Augenblick, in dem ich das Gefühl hätte, jetzt wirst Du weniger, jetzt schrumpfst Du, jetzt gibt es keine Stelle mehr, an der Du dich ausdehnst, an der Du Dich nochmal verwandeln oder etwas ganz Neues werden könntest, das wäre der Punkt, an dem mich der Tod ereilt.“
„Wenn man sich selber genießen kann, können einen auch die anderen genießen. Wenn man sich um sich selber kümmert, kann man sich auch um andere kümmern.Glaube ich.“ Milan Peschel in einem Interview mit Till Raether Ich glaube, er hat Recht.
Es gibt hundert Dinge, die ich tun sollte. Stattdessen. Mir muss keiner etwas erzählen über Prokrastination. Kenne ich. Beherrsche ich. Oder sie mich. Die Verhältnisse sind hier nicht ganz klar.Aber dieses Mal ist es etwas anderes. Ich bin dem Sauerteig verfallen. Ihm dankbar. Er hilft mir. Er erinnert mich. Er bringt mir vieles bei. Zwar…
„How we spend our days is, of course, how we spend our lives.“ Von Annie Dillard und hier entdeckt