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Kategorie: lesen

22. Juni alles sonst so

intensiv

„Was also ist es, das einen Augenblick intensiv macht? Das Herzeigen oder das Verbergen? Das Blitzlicht oder das Dunkle? Die große Bühne oder der blickdichte Vorhang? Was gibt unseren Momenten Gewicht? Und was lässt sie, andersherum, leicht werden, so leicht, dass sie nur flüchtig an uns vorbeiziehen, obwohl wir sie doch eigentlich gerade erleben? Wann…

15. Juni alles sonst so

die Sache mit der Ehe

Das überhaupt Schönstmöglichste und Ehrlichste und Klarste über die Ehe gelesen: „Der Sinn der Ehe ist nicht mehr aus früheren Vorgaben zu beziehen, vielmehr wird es zur Aufgabe der Beteiligten selbst, ihr Sinn zu geben, mit ihr wiederum dem Leben: Beispielsweise, um im Anderssein, das einer für den Anderen ist, eine größere Spannweite des Lebens…

10. Juni alles sonst so

der ewige Zweifel

Das Zweifeln und Zaudern ist ein Teil von mir. Das ewige Hinterfragen. Und es gibt zwei Bücher von zwei Frauen, die ich beide sehr mag. Zwei Zweiflerinnen. Vielleicht liegt es daran. Ein Jahr – ein Leben und Ob ich das schaffe. Zwei Zweiflerinnen und dabei zwei großartige Frauen. Die den Zweifel als treuen Begleiter nehmen, als…

9. Juni alles sonst so

das muss nur ganz kurz noch gesagt werden

Was ich so bewundere: Wen jemand genau die Worte findet und den Kern der Sache trifft, während ich herumlaviere und noch mitten am Suchen bin. Nina Pauer ist so eine. Ich mochte schon ihr Buch „Wir haben keine Angst: Gruppentherapie einer Generation“ sehr, weil es dieses behütete Phänomen so auf den Punkt bringt. Und auch wenn…

8. Juni alles sonst so

Reiseziel

„Die Referenz, die auf das Draußen zeigt, …, bedarf der Inferenz von Zeichen, die auf andere Zeichen zeigen, um auf diesem Umweg schließlich doch die Wirklichkeit zu berühren. Wenn Berührung das Ziel der Reise ist, erhöhen Umwege oft den Reiz des Unternehmens.“ aus: Der Schatten des Fotografen von Helmut Lethen

29. Mai alles sonst so

inszeniert

Der neuste Walser. Es geht um einen Regisseur, von dem es heißt, er sei mit „Prominenz gepanzert“ und das sagt schon viel, wenn nicht gar alles, was es vor Lektüre dieses Buches zu wissen gilt. Nach einem Schlaganfall liegt er im Spital, verliebt sich in seine Nachtschwester, arbeitet weiter an der Inszenierung „der Möwe“, wird…

23. Mai alles sonst so

so will ich sein

Nicht, dass der Bücherstapel zu klein wäre. Zwei neue liegen obenauf, entdeckt im Bikini in Berlin. Und heute die Buchempfehlungen von Okka. Sogleich den Einkaufskorb gefüllt. Mit „Wie sollten wir sein?“, dass ich schon in der Hand hatte, aber dann wieder weggelegt, weil es nicht gleich Klick gemacht hat. Wie sollten wir sein? Über die…

20. Mai alles sonst so

ganz frisch

Geschrieben für die Öffentlichkeit oder auch nicht. So genau ist das nicht klar. „Ich weiß nicht mehr, was darin steht, viel Krudes, so vermute ich, viel Selbstgerechtigkeiten…“, so schreibt er. Nicht gegen seinen Willen veröffentlicht, aber doch unterlag es einer Sperrfrist von zwanzig Jahren. Es liest sich anders als seine sonstigen Notizen. Diese scheinbar zufällige Alltagsbeobachtungen,…

15. Mai alles sonst so

was und das alles möglich ist

„Beide sind der Meinung, dass das Leben mehr sein könnte als alles Lebbare und dass gerade diese Ahnung in uns die Sehnsucht weckt, immer wieder an die Grenzen zu gehen, im Leben, in der Liebe.“ aus: Ingeborg Bachmann und Max Frisch: Eine Liebe zwischen Intimität und Öffentlichkeit von Ingeborg Gleichauf

18. April alles sonst so

hin und weg von Roger

Roger Willemsen, für den ich schon lange  eine geheime Schwäche hege, der sowieso immer Kluges, Berührendes formuliert und mich immer wieder trifft, sagt hier etwas so Schönes über seine Beweggründe für das Schreiben: „Ich schreibe, um zu rühren. Ich schreibe, um zu amüsieren. Ich schreibe, um Kenntnisse in die Welt zu setzen. Ich schreibe, um Artenschutz…

6. April alles sonst so

ausgeleuchtet

Wenn es die Wohlfühlblogs und Bilderbäder gibt, dann gibt es auf der anderen Seite der Skala das Buch Glücklich die Glücklichen von Yasmina Reza. Was nicht heißt, dass es sich nicht gut liest. Sehr gut sogar. Aber was da beschrieben ist und in Dialogen festgehalten, das sind die Momente, in denen ich eigentlich lieber nicht…

29. März alles sonst so

leichtes Wörterbuch

Es ist ein leichtes Buch, aber kein seichtes. Die Gefahr der Seichtigkeit ist ja bei Liebesgeschichten immer gegeben. Aber das Wörterbuch der Liebe ist so poetisch und klar geschrieben, dass es die flachen Gewässer gekonnt umschifft. Leicht ist es, weil die Geschichte übersichtlich ist und die Zahl der Beteiligten auch. Ein Mann, eine Frau und ein…

18. März alles sonst so

wortlos

„Hast Du überhaupt gehört, was ich gesagt habe, Antonia?“ Du lockerst den Knoten, zu dem ich meine Krawatte zusammengezurrt habe. „Ja. Und ich habe auch gehört, was Du nicht gesagt hast.“ aus: Wörterbuch der Liebe von Giulia Carcasi

13. März alles sonst so

täglich frei

„Die wirklich wichtige Freiheit erfordert Aufmerksamkeit und Offenheit und Disziplin und Mühe und die Empathie, andere Menschen wirklich ernst zu nehmen und Opfer für sie zu bringen, wieder und wieder auf unendlich verschiedene Weisen, völlig unsexy, Tag für Tag. Das ist die wahre Freiheit. Das heißt es, Denken zu lernen. Die Alternative ist die Gedankenlosigkeit,…

11. März alles sonst so

zuverlässiges Mittel

„Nur die Liebe verstand sich nicht von selbst in dieser französischen Familie. Dafür gab es zahllose Gründe, doch wenn man es recht bedenkt, war der Hauptgrund die Angst. Mehr will ich nicht dazu sagen. Sie wissen so gut wie ich: Angst tötet die Liebe zuverlässiger als jede andere Schlange.“ aus: Lied für eine geliebte Frau von…

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